Ein leidiges Thema sind sicherlich Fehlalarme. Oft denkt man sich: die sind doch gerade erst mit Sondersignal hier durch - wieso kommen die schon wieder zurück? In den meisten Fällen hat dann eine Brandmeldeanlage (BMA) fälschlicherweise ausgelöst und bevor wir an der Einsatzstelle eintreffen kommt schon die Rückmeldung, dass ein Fehlalarm vorliegt. Die Einsatzfahrt wird dann abgebrochen.
In den wärmeren Monaten beseitigen Grundstückseigentümer Grünabfälle des Öfteren durch Verbrennen, was bei entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen auch kein Problem darstellt. Gelegentlich werden diese Feuer aber nicht angemeldet und wenn nun ein besorgter Bürger die Feuerwehr alarmiert, wissen wir (bzw. unsere Leitstelle) nicht Bescheid und müssen von einem Schadfeuer ausgehen.
Zu den eher seltenen Alarmstichworten gehört sicherlich die Meldung, ein Flugzeug sei abgestürzt. Bisher haben sich solcherlei Meldungen erfreulicherweise aber immer als Fehlalarm herausgestellt, und nach kurzer Suche konnten wir wieder abrücken.
Häufig werden wir alarmiert um ausgetretene Kraft-/
Betriebsstoffe aufzunehmen, entweder als Folge eines Verkehrsunfalles oder aber aufgrund von technischen De-
fekten verlorene Stoffe. Bei überschaubaren Fällen im Straßenbereich ohne Dringlichkeit übernehmen tagsüber Mitarbeiter des Bauhofes diese Aufgabe. Nachts, am Wochenende, wenn mehr Personal benötigt wird oder eine akute Gefährdung herrscht, kommt die Feuerwehr zum Einsatz.
Überwiegend reicht eine einfache Beseitigung zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit, gelegentlich sind aber auch intensivere Maßnahmen zum Schutz der Umwelt notwendig.
Ein paar kleinere Vorfälle beim Befüllen von Heizöltanks gehören zu den wenigen Gefahrstoff-Einsätzen im häuslichen Bereich.
Zu den besonders schweren Fällen zählt dagegen eine heimliche Verklappung von Altöl. Dabei wurden einige Dutzend Liter einfach neben den Waldweg in einen Tümpel im Naturschutzgebiet gekippt. Uns hat das einen halben Tag Arbeit gekostet - die Natur mit Sicherheit noch mehr.
Aber auch bei Brandeinsätzen können Gefahrstoffe auftreten. So musste bei einem Großbrand das kontaminierte Löschwasser zurück gehalten und später entsorgt werden, zusätzlich wurden Ölsperren im nahe gelegenen Bach errichtet.
Bisher einmalig war das plötzliche Austreten von Asbest bei einer Umwälzpumpe, die im Rahmen von Abrissarbeiten in einem Gebäude aufgestellt war. Hier wurde auch erstmals der Umweltschutzzug der Eppsteiner Feuerwehren alarmiert, ein weiterer Gefahrstoffaustritt fand aber nicht statt, und man konnte sich mit abschalten der Pumpe begnügen.
Tragehilfe
Auch die Kollegen vom Rettungsdienst benötigen gelegentlich unsere Hilfe. Wenn es der Besatzung eines Rettungswagens nicht möglich ist, einen Patienten zum Fahrzeug zu bringen, wird die Feuerwehr zur Tragehilfe alarmiert. Gründe dafür kann es viele geben - von nicht ausreichender Kraft über unwegsame Passagen, enge Treppenhäuser bis hin zu Fällen, in denen der Patient nur flach liegend bewegt werden darf und eine Rettung über Drehleiter erforderlich ist.
Hilflose Person - Türöffnung
Unterstützung durch die Feuerwehr ist darüber hinaus notwendig, wenn Personen nicht mehr in der Lage sind ihre Wohnungstür aus eigener Kraft zu öffnen und eilig Hilfe brauchen. Abhängig von der Dringlichkeit wird dann eine mehr oder weniger zerstörungsfreie Methode zur Türöffnung angewandt, oft kann ein Fenster geöffnet oder über eine Leiter durch ein bereits offenes Fenster vorgegangen werden. Hier in Ehlhalten kam die Feuerwehr bisher auch immer rechtzeitig, den Menschen konnte noch geholfen werden.
Amtshilfe
Bisweilen benötigt auch die Polizei unsere Unterstützung wenn sie nicht über die notwendigen Gerätschaften verfügen und wir leisten in diesen Fällen dann Amtshilfe. Vornehmlich sind wir dann bei der Ausleuchtung von Einsatzstellen behilflich, es wurde aber auch schon beim bergen von Fahrzeugen assistiert.
Personensuche
In seltenen Fällen wird die Feuerwehr von der Polizei zur Personensuche herangezogen. Wenn Personen, meist ältere / kranke Menschen oder Kinder, vermisst werden und eine akute Gefährdung nicht auszuschließen ist, helfen wir die Gebiete abzusuchen in denen die Person vermutet wird.
Sehr oft sind daran auch Rettungsdienste (eventuell mit Rettungshundestaffel), andere Hilfsorganisationen oder auch unabhängige freiwillige Helfer beteiligt.
Ponys einfangen
Zu den eher außergewöhnlichen Einsätzen zählt sicherlich das Einfangen von Ponys. Eines Nachts waren diese ausgebüxt und erfreuten sich an den Pflanzen im Garten eines Ehlhalteners, der daraufhin die Feuerwehr alarmierte - Cowboys standen zu dieser späten Stunde nicht mehr zur Verfügung.
Nach einer längeren Jagd durch den Garten konnte eins der Tiere schließlich gebändigt werden, während sich das andere aus dem Staub machte.
Katze auf Baum
Gelegentlich kommt es vor, dass Katzen Bäume erklimmen und auf diesen mehr oder weniger lange verharren. Aus Angst, die Katze wäre nicht mehr in der Lage den Baum aus eigener Kraft zu verlassen, wird dann die Feuerwehr gerufen. Natürlich versuchen wir auch hier behilflich zu sein, doch ist dies nicht immer von Erfolg gekrönt und auch teilweise auch nicht ganz ungefährlich. Abhängig von Standort und Höhe des Baumes kann es durchaus sein, dass dort mit einer Leiter nicht ran zu kommen ist. Oder aber die Katze kann sicher auf den Boden gebracht werden und schwupps, sitzt sie auf dem nächsten (nicht erreichbaren) Baum. Der Retter muss dabei auch gut aufpassen, dass die Katze ruhig bleibt, unkontrollierte Bewegungen oder Attacken könnten in entsprechender Höhe böse Folgen haben.
Aber glücklicherweise schaffen es eigentlich alle Katzen auch ohne die Feuerwehr zurück auf den Erdboden, denn schließlich finden sich doch nur sehr selten Katzen-Skelette in den Bäumen.
Wespen - früher und heute
Noch bis vor einigen Jahren wurde die Feuerwehr so ziemlich jeden Sommer gerufen, weil Wespen es sich im Wohnbereich von Menschen gemütlich gemacht hatten. Es war damals üblich, die Nester zu entfernen und die Wespen einfach zu töten. Inzwischen wird diese nicht unbedingt artgerechte Methode nicht mehr praktiziert, sondern ein Imker (an den auch die Feuerwehr verweist) entscheidet, was mit den Wespen geschieht. So wird auch seitens der Leitstelle bei entsprechenden Meldungen schon an den Imker verwiesen, und die Feuerwehr ist meist gar nicht mehr involviert.
Unwetter (Hochwasser/Bäume)
Mit Umwelteinflüssen haben die Menschen schon seit jeher zu kämpfen - das ist bis heute unverändert. Entsprechend beschäftigen Naturereignisse wie Hochwasser und Sturm regelmäßig die Feuerwehren. Unsere Tätigkeiten umfassen dabei einerseits präventive Maßnahmen wie vorsorgliches Sichern mit Sandsäcken oder Fällen sturzgefährdeter Bäume. Meist bleibt uns aber nichts anderes übrig, als die Folgen des Unwetters zu beseitigen. Dann sind wir in der Regel in mehreren Gruppen mit Pumpen unterwegs, um den Regen oder den Bach wieder aus den betroffenen Gebäuden zu entfernen und, sofern dafür Zeit bleibt, den Bewohnern mit dem Wassersauger behilflich zu sein. Bei umgestürzten Bäumen kommt es dagegen stark auf die Gefährdung an, in welcher Weise vorgegangen wird. Bei anhaltend starkem Sturm ist ein sofortiges Eingreifen möglicherweise zu gefährlich und vorerst wird nur abgesperrt.
Vereister Bach
Starker Frost forderte eines Winters unseren Einsatz in untypischer Weise: der Dattenbach war so stark zugefroren, dass sich das Wasser staute und bei weiterer Verengung über die Ufer zu treten drohte. Mit Hacken, Schaufeln, Spaten und Äxten wurde der Bach so gut es möglich war vom Eis befreit um Häuser am Brühl vor überfluteten Kellern zu schützen.